Mit dem Smartphone auf großer Reise

13.03.2014 Aus Von mwiersema

Das Smartphone ist heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken (und hat den unseligen Pseudo-Anglizismus Handy endlich weitestgehend abgelöst, aber das ist ein anderes Thema). So ist es für die meisten Reisenden selbstverständlich, das eigene Smartphone auch im Urlaub stets dabei zu haben. Dies geht jedoch nur gut, wenn dabei die Kosten nicht aus den Augen verloren werden.

Kostenfalle Roaming

Ist im Ausland das eigene Telefonnetz nicht vorhanden, sucht sich das Smartphone automatisch das nächstbeste vorhandene Netz vor Ort und loggt sich darin ein. „Daten-Roaming“ heißt das Zauberwort – und kann ein teures Vergnügen werden. Jeder hat schon einmal die Schreckensmeldungen gelesen, dass einem Urlauber eine Rechnung über 1600 Euro ins Haus geflattert ist, weil er im Türkei-Urlaub mal eben ein paar Fotos hochgeladen hatte. Dies ist ein Extrembeispiel, doch tatsächlich können vor allem außerhalb der EU schnell horrende Kosten zusammenkommen. Innerhalb der EU wurden sie mittlerweile gedeckelt, doch billig ist das Roaming damit noch lange nicht. Die Telekom verlangt beispielsweise für einen „Day-Pass“ im EU-Ausland 2,95 Euro, für einen „Week Pass“ sogar 14,95 Euro.

Außerhalb der EU sind die Kosten noch extremer: Vodafone verlangt beispielsweise 79 Cent für jedes Kilobyte beim Daten-Roaming In Thailand. Da genügt es schon, 2x am Tag Facebook und Twitter zu checken, ein Foto hochzuladen und eine Mail zu schreiben um ordentlich zur Kasse gebeten zu werden. (wer die Umrechnung nicht mehr drauf hat: 1 MB entspricht 1024 KB). Immerhin gilt mittlerweile eine weltweite Kostenbremse, wonach die Verbindung gekappt wird, wenn 60 Euro Kosten erreicht wurden. Ein prima Sicherheitsnetz für Reisende, aber dennoch ärgerlich. Also, was tun?

WiFi statt Roaming

Am besten wird die Funktion Daten-Roaming vor der Reise komplett deaktiviert. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass sämtliche Apps Updates nur bei bestehender WLAN-Verbindung durchführen. Eine besonders übliche Kostenfalle ist es nämlich, wenn irgendwelche Apps, die ohnehin kaum gebraucht werden, im Urlaub auf einmal ein 10 MB dickes Update herunterladen und damit die Roamingkosten zum Explodieren bringen.

Meinesachtens genügen WiFi (WLAN)-Verbindungen auf Reisen vollkommen, egal ob Smartphone oder Laptop. In günstigen Backpacker-Hotels und Hostels gibt es heute standardmäßig Free WiFi, und auch zahllose Bars, Restaurants und Cafés lässt es sich schnell ins Internet einloggen. Immer mehr Städte richten sogar kostenlose WLAN-Zonen in der Öffentlichkeit ein.

SIM-Cards vor Ort kaufen

Wer unbedingt im Ausland das Smartphone nutzen will, kann sich im jeweilige Land auch SIM-Cards der örtlichen Anbieter besorgen. Prepaid-Karten gibt es an jedem Kiosk für geringfügige Beträge. Allerdings funktionieren diese nur in Smartphones ohne Simlock. Vor allem Apple liefert seine iPhones nach wie vor am liebsten mit Simlock aus, d.h. der Nutzer ist an den Vertrag eines bestimmten Mobilfunknetzes befunden und kann nur in diesem Netz telefonieren und surfen. Diese ärgerliche Sperre kann relativ leicht mit einem Jailbreak umgangen werden – allerdings geht dabei auch die Garantie für das Gerät flöten. Wer nicht weiß, wie es geht, findet in den typischen Backpacker-Gegenden der Urlaubsländer etliche Telefonläden, die diesen Service anbieten. Eine Alternative, vor allem wenn ein längerer Aufenthalt in einem Land geplant ist, kann der Kauf eines einfachen billigen Smartphones vor Ort sein.

In jedem Fall sollte vor der Reise im Internet nach aktuell gültigen guten Prepaid-Datentarifen im gewünschten Land gesurft werden. Das gilt nicht nur für SIM-Cards, sondern auch für micro-SIM-Cards (für Tablets) und für Surfsticks für den Laptop.