vernetzt auf reisen

Voll vernetzt auf Reisen

01.03.2014 Aus Von mwiersema

Backpacken ist nicht mehr wie früher, hört man viele Veteranen seufzen, die früher einmal im Monat im Hauptpostamt von Bangkok oder Bombay Nachrichten aus der Heimat „poste restante“ abgeholt haben. Tatsächlich ist die moderne Technik Fluch und Segen zugleich bei längeren Reisen.

vernetzt auf reisen

Die Vorteile der Kommunikation

Gerade wer alleine auf Reisen ist, freut sich, wenn er abends per Skype mit guten Freunden oder Mutti zuhause reden und seine neuesten Abenteuer teilen kann. Auch hilft das tägliche Abrufen von Mails, der Blick auf die Updates bei Facebook und Twitter und das Lesen von Nachrichtenseiten vielen dabei, sich nicht im fernen Ausland isoliert zu fühlen. Dazu kommt das praktische Nutzen, z.B. wenn es darum geht auf Reisen das nächste Flugticket online zu buchen, Stadtpläne des nächsten Zielortes zu betrachten oder andere Reisende um Rat zu bitten. Allerdings laufen so manche Backpacker dabei Gefahr, sich völlig im Netz zu verlieren.

Die Nachteile der Kommunikation

Eigentlich ist man ja gerade im aufregenden Kambodscha und freut sich auf eine Besichtigung von Angkor Wat oder faule Tage auf der Robinson-Insel Koh Sdach. Aber im Geiste hallt noch der letzte Chat mit der Freundin zuhause nach, Muttis Klagen über die Familie und die Berichterstattung zur Krise in der Ukraine. So richtiges Urlaubsgefühl will sich dann nicht einstellen. Und wer ständig nur am Smartphone klebt und mit den Freunden zuhause kommuniziert, verpasst viele herrliche Gelegenheiten, mit Einheimischen oder anderen ins Gespräch zu kommen. Oder einfach nur den Sonnenuntergang am Meer zu genießen, statt ihn direkt per Facebook und Twitter zu teilen. Daher gilt: Laptop oder Tablet im Hotelsafe lassen und nur abends kurz herausholen. Das Smartphone sollte schon aus Sicherheitsgründen mitgenommen werden, aber ebenfalls so weit wie möglich in der Hosentasche gelassen werden.

Die technische Ausstattung auf Reisen

Den meisten Backpackern genügt heute schon das leichte Smartphone um mit der Welt in Kontakt zu bleiben. Eine hervorragende Alternative ist das Tablet – es ist ausgesprochen leicht, nimmt kaum Platz weg und bietet dank des größeren Bildschirms weitaus mehr Optionen: So kann es auf längeren Fahrten als Fernseher dienen, als eReader oder als Spielkonsole. Auch das Schreiben fällt auf der größeren Tastatur zumeist leichter. Telefoniert wird auf Reisen ohnehin kaum noch – und wenn, gibt es dafür ja Skype.

Einen echten Laptop mitnehmen ist heute dank der leichteren Tablets fast überflüssig geworden. Lediglich Reiseblogger und andere, die auf ihren Reisen Tagebücher oder Blogs verfassen wollen, profitieren von der richtigen Tastatur und den besseren Möglichkeiten zur Fotobearbeitung. Für alle andere nimmt der Laptop nur viel Platz weg.

Wie komme ich im Ausland ins Internet?

Anders als im technisch hochgerüsteten Europa meist kein Problem, kostenloses WLAN zu finden: In günstigeren Hotels, Hostels, Bars und Cafés ist „free wifi“ eigentlich Standard und so ist es am einfachsten, im Ausland per WLAN online zu gehen, egal ob mit dem Smartphone, dem Tablet oder dem Laptop. Ich persönlich achte schon bei der Hotelbuchung darauf, dass meine Unterkünfte „free wifi“ bieten und lasse das Tablet eigentlich immer im sicheren Hotelsafe um dann abends im Zimmer kurz mit den Lieben daheim zu kommunizieren. Das genügt mir.

Wer unbedingt permanent auf dem Smartphone erreichbar sein will, sollte sich zuvor mit den Roaming-Optionen des Mobilfunkvertrags auseinander setzen. Gerade in den beliebten Backpacker-Zielen, die nicht zur EU gehören, entstehen beim Datenroaming schnell horrende Gebühren. Hier ist es meistens sinnvoller, vor Ort die SIM-Card eines lokalen Anbieters zu erwerben und diese im Smartphone oder auch im Tablet zu nutzen. Aber Vorsicht: Hier lauern einige Fallstricke, die ich in einem eigenen Artikel beschreibe.