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Im Schatten der Nachbarn: Laos

27.06.2017 Aus Von mwiersema

Auf dem sogenannten Banana Pancake-Trail in Südostasien ist Vang Vieng zwar eine feste Größe für jugendliche Backpacker, doch ansonsten steht das kleine Laos stets im Schatten der größeren Nachbarländer. Schließlich hat Laos weder schöne Strände zu bieten, noch einzigartige Monumente wie Angkor Wat oder brodelnde Metropolen wie Bangkok oder Saigon. In der Hauptstadt Vientiane sagen sich eher Fuchs und Hase gute Nacht. Das ist einerseits schade, denn Laos hat durchaus viel Sehenswertes zu bieten und andererseits auch wieder nicht, denn so ist das Land bislang auch von den schlimmsten Exzessen des Massentourismus verschont geblieben.

Was gibt es in Laos zu sehen?

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Für Touristen auf großer Südostasien-Rundreise ist Luang Prabang das bekannteste und wichtigste Ziel in Laos. Die Stadt am Mekong wurde im 14. Jahrhundert Hauptstadt des damaligen Reiches Lan Xang (Land der Millionen Elefanten) und blieb auch im modernen Laos Hauptstadt und Sitz der Könige. Nach dem Ende des Indochina-Kriegs und der Machtergreifung durch die Kommunisten wurde der letzte König vertrieben und Luang Prabang verfiel in einen Dornröschenschlaf. Heute verzaubert die Stadt mit ihren vielen buddhistischen Klöstern, dem zum Nationalmuseum umgestalteten Königspalast und vor allem der traumhaft ruhigen Lage. Rund um die Stadt gibt es verschiedene schöne Ausflugsziele wie die Höhlen von Pak Ou und den Kuang-Si-Wasserfall.

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Weiter südlich am Mekong liegt Vang Vieng, das über Jahre hinweg einen üblen (oder in manchen Kreisen hervorragenden) Ruf als Ballermann-Partyhauptstadt in Südostasien hatte, wo sturzbesoffene und bekiffte Jugendliche auf Gap Year-Tour halbnackt durch die Straßen stolperten. Nachdem es beim Tubing (rasanten Touren auf dem Fluss in dicken Reifen) mehrmals zu Todesfällen gekommen war, griff die laotische Regierung jedoch hart durch und löste die meisten Bars auf. Heute gibt es nur noch einige wenige Bars und Vang Vieng versucht sich als Zentrum für vielfältige Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Klettern, Zip-Lining und Kayaking neu zu erfinden. Tubing wird übrigens auch immer noch angeboten.

Die Hauptstadt Vientiane gibt sich eher verschlafen, doch die schöne französische Kolonialarchitektur und beeindruckende Monumente wie der Pha That Luang sind einen Besuch wert. Viele Backpacker beenden ihren Besuch in Laos bewusst in Vientiane um von hier die „Freundschaftsbrücke“ über den Mekong nach Thailand zu überqueren und den Nachtzug von Nong Khai nach Bangkok zu nehmen.

Alternativ lohnt es sich auch, weiter in den Süden von Laos nach Savannakhet und Pakse zu reisen. Die Tempelanlagen von Wat Phu sind zwar nicht so beeindruckend wie die von Angkor Wat, aber dafür auch weit weniger überlaufen. Der zauberhafte Seengebiet Si Phan Don (4000 Inseln) lädt zu entspannten Tagen bei absolutem Nichtstun in einer malerischen Umgebung ein.

Wie komme ich nach Laos?

Von Deutschland aus gibt es keine Direktflüge nach Laos. Umsteigeverbindungen werden u.a. ab Bangkok, Singapur, Seoul und Kuala Lumpur nach Vientiane angeboten. Touristisch interessant für Rundreisende sind auch die Flugverbindungen von Luang Prabang nach Chiang Mai in Thailand und Siem Reap in Kambodscha.

Wer die günstige Variante der Überlandbusse wählt, muss sich auf lange Fahrtzeiten einstellen: Während der Flug von Chiang Mai nach Luang Prabang mal gerade eine Stunde dauert, benötigt der Bus satte 18 Stunden (über Chiang Rai).