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Vorbereitung: Impfungen und die Reiseapotheke

09.09.2014 Aus Von mwiersema

Wer zum Backpacken in ferne Länder aufbricht, sollte die medizinischen Aspekte nicht außer Acht lassen, sonst drohen gesundheitliche Probleme, die euphemistisch mit „Delhi Belly“ oder „Montezumas Rache“ umschrieben werden. Auf der anderen Seite droht in der weiten Welt weniger Ungemach, als so mancher fürchtet.

Schutzimpfungen auf Reisen

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Welche Impfungen für das gewünschte Land erforderlich sind, erfahren Reisende beispielsweise auf den Seiten des Auswärtigen Amts: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/SicherheitshinweiseA-Z-Laenderauswahlseite_node.html

Generell gilt: Der Impfschutz, der auch in Deutschland üblich ist (z.B. Tetanus, Polio, Diphtherie, Keuchhusten) sollte intakt sein. Dies betrifft vor allem die Auffrischungsimpfungen, die nach zehn Jahren für Tetanus und Diphtherie fällig sind und die viele Erwachsene ignorieren. Meist wird auch eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A empfohlen, da die Infektion sehr leicht über Wasser oder Lebensmittel erfolgen kann. Da genügen schon ein paar schlecht gewaschene Salatblätter oder ein paar Eiswürfel im Drink um sich anzustecken und im schlimmsten Fall schwere Leberschäden zu erleiden.

Bei anderen Schutzimpfungen hängt es stark vom Zielgebiet ab und auch von den geplanten Aktivitäten. Wer beispielsweise nur die großen Sehenswürdigkeiten und schönsten Strände von Südostasien abklappert, muss sich weit weniger Gedanken machen als derjenige, der wochenlange Trekking-Touren in abgeschiedenen Regionen plant.

Malaria, Dengue & Co.

Malaria geistert weit mehr durch die Köpfe von Reisenden als alle anderen Tropenkrankheiten. Dabei ist das Dengue-Fieber heute mindestens genauso verbreitet und eigentlich noch problematischer: Gegen Dengue gibt es keinerlei Prophylaxe und die Erreger werden von der tagaktiven Mückenart Stegomyia Aegypti übertragen – also dann, wenn viele Urlauber in Short und knappen T-Shirts unterwegs sind. Malaria wird hingegen von der nachtaktiven Mückenart Anopheles übertragen, so dass mit geschlossenen Fenstern und ggf. Moskitonetzen schon viel erreicht ist. Für beide Plagegeister gilt: Anti-Mücken-Spray ist stets sinnvoll und bei Wanderungen in der freien Natur am besten lange Hosen und langärmelige Shirts tragen um wenig Platz für Stiche zu bieten.

Eine vorbeugende Einnahme von Malaria-Mitteln ist heute fast nirgendwo mehr notwendig. Wo überhaupt Schutz erforderlich ist, reicht es zumeist „Stand-By-Prophylaxe“ mitzunehmen, die nur dann eingenommen werden, wenn Anzeichen für eine Infektion auftreten. Da die Erreger teilweise schon Resistenzen entwickelt haben, sollte vorher der Arzt (oder das Internet) gefragt werden, welcher Wirkstoff der Passende für die geplante Zielregion ist.

Die Reiseapotheke

Was alles mitgeschleppt wird, hängt natürlich auch von den eigenen Befindlichkeiten ab. Mir selbst genügen einfache Schmerztabletten wie Ibuprofen oder Paracetamol und ein Mittel gegen Durchfall, denn auch nach zahllosen Reisen kann es immer mal wieder zu unangenehmen Überraschungen kommen. Ansonsten sage ich: Wenn ich etwas vergessen habe oder zusätzlich etwas brauche, finde ich zumeist auch vor Ort, was ich benötige (und im Internet die Adresse einer guten Apotheke mit englischsprachigem Personal). Wer allerdings spezielle Medikamente regelmäßig nehmen muss, sollte einen entsprechenden Vorrat mitnehmen. Und wer vor Ort Medikamente besorgen muss, sollte den Wirkstoff kennen, denn viele Medikamente werden im fernen Ausland unter ganz anderen Markennamen vertrieben.

Und schließlich noch ein weiterer Tipp: Medikamente NUR in zuverlässigen Apotheken kaufen! Auf Märkten und in windigen Kramläden werden meist Generika oder gar Fälschungen verkauft, die im besten Fall nichts tun und im schlimmsten Fall der Gesundheit eher schaden.

Ansonsten gehören in die Reiseapotheke für mich eher Dinge wie Anti-Mücken-Spray, Pflaster und Desinfektionsspray. Dem Thema „Hygiene auf Reisen“ werde ich mich beim nächsten Beitrag widmen.